Lactate SCOUT - Grundlagen
Bei der Laktat-Leistungsdiagnostik beobachtet man den Anstieg der Laktatkonzentration im Blut unter erhöhter körperlicher Belastung: Hierbei vollzieht sich der übergang vom aeroben (sauerstoff-bestimmten) zum anaeroben Stoffwechsel, der als aerob-anaerobe Schwelle bezeichnet wird.

Es hat sich gezeigt, dass positive Trainingseffekte dann erreicht werden, wenn die maximale Trainingsbelastung so gewählt wird, dass die Laktatkonzentration sich leicht unterhalb dieses individuell zu ermittelnden Schwellenwertes bewegt.

Ein gezieltes Training in diesem Bereich ist verbunden mit der Erhöhung der Konzentration der am aeroben Energiestoffwechsel beteiligten Enzyme, der Zunahme und Vergrößerung der Mitochondrien, der Verbesserung des kapillaren Stoffaufnahmesystems der Muskelzellen, einer größeren Glucosetoleranz und einer effizienteren Herztätigkeit. Diese Faktoren tragen dazu bei, dass die anaerobe Schwelle erst bei einer relativ hohen Belastung erreicht und der Körper somit zu einer effizienteren Energiegewinnung auch bei permanent hohen Leistungen befähigt wird.

Weitere Informationen zum Thema Laktatmesseung finden Sie in dieser Broschüre zum Download:
 Biochemischer Hintergrund.

Praktisches Beispiel: Nehmen Sie eine vertraute übungsstrecke und ermitteln Sie zunächst Ihren Ruhewert. Laufen Sie entspannt 1000 m, ohne ins Schwitzen zu geraten und Ihren Körper besonders zu fordern ("Aufwärmtraining").

Führen Sie eine erste Messung mit dem Lactate Scout durch und wählen Sie dafür als Messmodus "PrL" (Ruhewert): Je nach Kondition sollte der ermittelte Wert bei 0,8 - 2,4 mmol/l liegen. Wählen Sie nun Ihre erste, noch moderate Belastungsstufe z.B. in Form eines gut realisierbaren Lauftempos (2,0 - 3,5 m/s).

Als "Geschwindigkeitsmesser" können Sie hierzu die Stoppuhr "clc" des Lactate Scout laufen lassen und am Ziel stoppen. Wählen Sie als Messmodus "Ld" (Load) und ermitteln Sie den zweiten Wert. Steigern Sie nun stufenweise Ihre Leistung, indem Sie Ihr Lauftempo alle 5 min. um ca. 0,5 m/s erhöhen und so Ihre Rundenzeit verkürzen. Achten Sie stets auf Ihre körperliche Verfassung!

Ziel ist es, den noch unkritischen Belastungspunkt zu ermitteln, an dem Ihre Laktatwerte auffällig ansteigen. Ein solcher Anstieg wird gewöhnlich nach der dritten oder vierten Stufe eintreten. Merken Sie sich das zuvor gewählte Tempo für Ihr künftiges Training.

Um das im Körper gesteigert vorhandene Laktat abzubauen, laufen Sie noch einige Minuten locker und entspannt. Wählen Sie als Messmodus "AFL" und ermitteln Sie Ihren Nachbelastungswert (möglichst unter 3 mmol/l). Trainieren Sie die nächsten Wochen mit dem im Schwellenbereich ermittelten Tempo und führen Sie erneut einen Stufentest durch: Viel Erfolg!